Eisenbahn im Film  –  Rail Movies 
 

 

 

 

Narrow Margin

 

Art: Spielfilm
Produktion: USA 1990
Regie: Peter Hyams
Farbe: Color
Laufzeit: 97'
deutsche Verleih-Titel: „Narrow Margin – 12 Stunden Angst“, „Zwölf Stunden Angst“

 

Inhalt

San Francisco: Der vermeintlich untadelige New Yorker Anwalt Michael Tarlow (J. T. Walsh) wird während eines Blind Date mit Carol Hunnicut (Anne Archer) in seiner Suite im „Four Seasons“ von seinem Unterweltboss Leo Watts (Harris Yulin) aufgesucht und aufgrund betrügerischer Finanzgeschäfte kurzerhand liquidiert, derweil Carol – von den Tätern unbemerkt – das Verbrechen beobachtet und sich daraufhin voller Todesangst in einer Berghütte irgendwo im kanadischen Bundesstaat British Columbia verschanzt.

Dem stellvertretenden Bezirksstaatsanwalt Robert Caulfield (Gene Hackman) gelingt es jedoch, die für ihn äußerst wichtige Tatzeugin in der unwegsamen Gegend aufzustöbern – nicht ahnend, dass sich bereits zwei Auftragsmörder an seine Fersen geheftet haben. Nach einer wilden Hetzjagd gelangen die beiden Protagonisten zu einer abgelegenen Bahnstation an der Transkontinentalstrecke und entern den Fernschnellzug nach Vancouver. Doch auch den beiden Killer gelingt es noch, an Bord zu gelangen…

 

Eisenbahn

Noch während der halsbrecherischen Verfolgungsjagd zwischen Helikopter und Geländewagen, welche an einer bewaldeten Bergflanke hinunterführt, kommt erstmals der westwärts fahrende „Canadian“ ins Bild, derweil in einer weiteren Einstellung im Hintergrund ein tiefblaues Gewässer zu erkennen ist. Am 24. April 1955 von der Canadian Pacific Railway (CPR) als neue luxuriöse Transkontinentalverbindung in Betrieb genommen, verkehrt der einstige Paradezug noch immer als Zugpaar Nº 1/2 der staatlichen VIA Rail zwischen Toronto und Vancouver.

Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten, welche am 12. Juni 1989 starteten, befuhr der Stromlinienzug zwischen Winnipeg und Kamloops seine angestammte Route über Calgary und den Kicking-Horse-Pass westlich von Banff. Ab dem 15. Januar 1990 wechselte der „Canadian“ auf die weiter nördlich trassierte Linie der rivalisierenden Canadian National (CNR) via Edmonton und durch den Yellowhead-Pass westlich von Jasper, was die Einstellung des einstmaligen CNR-Flaggschiffs „Super Continental“ zwischen Montreal und Vancouver zur Folge hatte.

Waggon-Typen und deren Reihung

Nach dem Halt des im Film nicht näher bezeichneten Zuges auf der fiktiven Unterwegsstation „Lac Des Arcs“ – entsprechend dem gleichnamigen See südöstlich von Canmore – verschanzen sich die Protagonisten zunächst im Abteil A6 von Schlafwagen Nº 564 und wechseln später in das Abteil C6 von Schlafwagen Nº 558. An der Spitze lässt sich derweil die SOO-Dieselmaschine Nº 757 vom EMD-Typ SD40-2 (Achsfolge Co’Co’) in VIA-Farbgebung ausmachen.

Nachfolgend eine wahrscheinliche Wagenreihung des Zuges, da sich die Position einzelner Waggons aus produktionstechnischen Gründen im Laufe der Handlung ändert:

 

BezeichnungTypBemerkungRaumteilung
Dormitory Car DienstwagenPersonal und Energieversorgung 
Baggage Car Gepäckwagen  
DeLuxe Coach521Sitzwagen 62 Sessel (verstellbar); 2:2 beidseits des Mittelgangs
DeLuxe Coach524Sitzwagen dito
DeLuxe Coach550Sitzwagen dito
Dome Car555Aussichtswagen„Skyline“-SerieUnder-dome Cafe mit 24 Sitzen/Lounge
Dining Car548Speisewagen 48 Sitzplätze
DeLuxe Coach540Sitzwagen 62 Sessel (verstellbar); 2:2 beidseits des Mittelgangs
Sleeping Car558Schlafwagen„Manor“-Serie4 Section, 4 Roomette, 5 Bedroom, 1 Compartment
Sleeping Car564Schlafwagen„Manor“-Seriedito
Sleeping Car544Schlafwagen„Chateau“-Serie4 Section, 8 Duplex Roomette, 3 Bedroom, 1 Drawing Room
Dome Car597Aussichtswagen„Skyline“-SerieUnder-dome Cafe mit 24 Sitzen/Lounge

 

Nicht authentisch ist der zweite Aussichtswagen der „Skyline“-Serie am Zugsende, wo regulär jeweils ein Observation Dome Car der „Park“-Serie (3 Double Bedrooms/ Drawing Room/ Under-dome Cocktail Bar/ Lounge) eingereiht ist.

Fiktive Haltepunkte

Während der langen Nachtfahrt erfolgen zwei weitere Zwischenhalte, welche wiederum auf fiktiven Bahnhöfen erfolgen: Einerseits in „Waputik“, was auf den gleichnamigen Gebirgszug unweit der kontinentalen Wasserscheide hinweist und andererseits in „Monashee“ (an 0:00 Uhr), was auf die gleichnamige Gebirgskette westlich von Revelstoke anspielt.

Zwei kurze Sequenzen (eine Tages- und eine Nachtaufnahme) zeigen den Zug bei einer Brückenpassage, welche offensichtlich mittels einer Modellbahn (eventuell Baugröße 0 gemäß NMRA [National Model Railroad Association] im Maßstab 1:48) realisiert wurden. Das halsbrecherische Finale mit der Verfolgungsjagd über die Waggondächer und die Aussichtkanzel des Dome Car Nº 555 hinweg spielt dann im kurvenreichen Abschnitt durch den Fraser Canyon, wobei einem der Killer einer der Felsdurchstiche zum Verhängnis wird.

Angenäherter Fahrplan

Laut Caulfield dauert es 20 Stunden – und nicht 12 Stunden, wie im deutschen Filmtitel suggeriert – bis nach Vancouver (an 10:40 Uhr), was eine ungefähre Abfahrtszeit in „Lac Des Arcs“ um 14:40 Uhr ergibt. Gemäß aktuellem Fahrplan braucht der „Canadian“ von Kamloops (ab 22:45 Uhr) bis Vancouver (an 07:50 Uhr) rund neun Stunden. Umgerechnet auf die Fahrplanlage des Jahres 1975 (Vancouver an 10:30 Uhr), welche in etwa auch für das Jahr 1989 gelten dürfte, passiert der Zug Kamloops demnach ungefähr um 01:30 Uhr. Die unterschiedlichen Zeitzonen wurden jeweils mitberücksichtigt.

In der letzten Einstellung mit dem Zug telefoniert Caulfield laut eigenen Angaben aus einer Telefonzelle auf einer Farm rund 160 Kilometer von Vancouver entfernt, derweil beim nächsten fahrplanmäßigen Halt in Matsqui (an 09:14 Uhr) noch knapp 140 Kilometer bis zum Zielbahnhof zurückzulegen sind.

 

Autor dieser Filmbesprechung: Manuel Gurtner
Online: 15.07.2006
Version vom 03.07.2008
html-Status: 16.10.2009

 

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