Eisenbahn im Film  –  Rail Movies 
 

 

 

 

East of Eden

 

Art: Spielfilm
Produktion: USA 1955
Regie: Elia Kazan
Farbe: Warnercolor
Laufzeit: 115'
Deutscher Verleih-Titel: „Jenseits von Eden“

 

Inhalt

1917 in Salinas, US-Bundesstaat Kalifornien: Die Brüder Aron (Richard Davalos) und Cal (James Dean) rivalisieren – wenn auch mit unterschiedlichem Erfolg – um die Zuneigung ihres bigotten Vaters Adam Trask (Raymond Massey). Der erzpuritanische Gemüsefarmer ist einerseits wie besessen von der Vorstellung, dass der rebellische Cal den schlechten Charakter seiner früh verstorbenen Mutter geerbt hat, und andererseits auch von der Idee fixiert, wie sein Kopfsalat vom Salinas Valley an die Ostküste transportiert werden kann, ohne dabei während der tagelangen Bahnfahrt zu verderben.

Deshalb investiert Trusk fast sein ganzes Vermögen in eine Eisfabrik, mittels deren Eisblöcken die Güterwaggons gekühlt werden sollen. Als jedoch bereits der erste Frachtzug wegen einer Streckenblockade in den Bergen liegen bleibt, schmelzen die Eisblöcke. Daher verfault die gesamte Ladung. Obschon daraus ein Verlust von 5000 US-Dollar resultiert und Trask an den Rand des Ruins getrieben wird, bleibt er von der Richtigkeit seiner Transportmethode überzeugt.

Inzwischen hat Cal anhand von Gerüchten seine angeblich verstorbene Mutter (Jo van Fleet) im Küstenort Monterey aufgestöbert. Er muss auf drastische Weise erfahren, dass Kate Trusk ein Bordell führt und damit reich geworden ist. Um sich indirekt die Anerkennung seines Vaters zu erkaufen, leiht sich Cal von ihr ein Startkapital für eine Bohnenplantage, wohlwissend, dass wegen des in Übersee tobenden Weltkriegs und der damit verbundenen Versorgung der US-Truppen die Nachfrage für Konservengemüse kurzfristig explodieren und einen schnellen Profit bringen wird.

Am Geburtstag seines Vaters überreicht Cal das verdiente Geld voller Stolz als Geschenk. Er kommt aber gegen Aron nicht an, welcher die Verlobung mit der Nachbarstochter Abra (Julie Harris) bekannt gibt. Die barsche Zurückweisung durch den Vater und die darauf folgende Unterstellung seines Bruders, dessen Verlobte ausspannen zu wollen, kränken Cal zutiefst und mündet in der Folge in einer Tragödie.

 

Historischer Hintergrund

Am 7. Mai 1915 torpedierte das deutsche Unterseeboot „U-20“ unter dem Kommando von Kapitänleutnant Walther Schwieger das britische Passagierschiff „R.M.S. Lusitania“ vor der Südostküste Irlands. Von den insgesamt 1962 Fahrgästen und Besatzungsmitgliedern an Bord überlebte nur etwa ein Drittel den Untergang des Cunard-Schnelldampfers, wobei sich unter den 1198 Todesopfern auch 128 US-Amerikaner befanden.

Am 1. Februar 1917 erklärte Deutschland den „uneingeschränkten und warnungslosen U-Boot-Krieg“, derweil nur zwei Tage später der US-amerikanische Minenleger „Housatonic“ durch die deutsche Kriegsmarine versenkt wurde. Am 2. April 1917 verlangte Präsident Woodrow Wilson vor dem US-Kongress die Zustimmung für die Kriegserklärung an Deutschland, worauf die Vereinigten Staaten am 6. April in den Ersten Weltkrieg eintraten.

 

Eisenbahn

„James Dean, allein, zusammengekauert, auf dem Dach eines Güterwaggons – ein Bild von großer symbolischer Kraft.“ (Ulfilas Meyer in „Kino-Express“)

Das bis zu zweihundert Leute umfassende Produktionsteam der Warner Brothers reiste am 27. Mai 1954 für Dreharbeiten nach Mendocino. Das nordkalifornische Küstenstädtchen sollte die Kulisse für die in Monterey spielenden Szenen abgeben, wofür noch zusätzlich fünfzig Einheimische als Statisten rekrutiert wurden. Der Drehplan sah außerdem die oben zitierte Szene mit James Dean als blindem Passagier auf einem Frachtzug Richtung Salinas vor. Sie sollte auf der von Fort Bragg nach Willits führenden Strecke der „California Western“ realisiert werden, wurde schließlich aber auf dem originalen Streckenabschnitt Salinas-Gilroy der „Southern Pacific“ (SP) gedreht, weshalb die Filmcrew Mendocino bereits nach einer Woche wieder verließ.

Die restlichen Eisenbahn-Szenen entstanden ebenfalls unweit des Original-Schauplatzes auf der Stichbahn von Spreckels Junction nach Spreckels, wobei mutmaßlich eine SP-Schlepptendermaschine vom Typ „Mogul“ (Achsfolge 2-6-0 beziehungsweise 1’C) oder aber „Consolidation“ (Achsfolge 2-8-0 beziehungsweise 1’D) mit Vanderbilt-Tender zum Einsatz kam.

Eine weitere Schlüsselszene gegen Ende der meisterhaften Adaption von John Steinbecks gleichnamigem Roman spielt auf dem Bahnsteig von Salinas, wobei diese Sequenz mutmaßlich auf dem Studiogelände gedreht wurde. Nachdem Cal aus verzweifelter Rache dafür gesorgt hat, dass sein Bruder die ganze Wahrheit – „I've got something to show you“ – über ihre Mutter erfährt, bricht Aron nervlich zusammen und meldet sich in der Folge freiwillig zum Kriegsdienst in Europa.

Kurz bevor der Zug Salinas verlässt, eilt Adam Trusk mit Abra und Cal zum Bahnhof, worauf Aron bei deren Anblick in irres Gelächter verfällt und sein Haupt dermaßen gegen das Waggonfenster schmettert, dass die Scheibe zersplittert. Derweil erleidet der alte Trusk einen Schlaganfall.

 

Autor dieser Filmbesprechung: Manuel Gurtner
Online: 03.08.2003
Version vom 13.05.2006
html-Status: 14.10.2009

 

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