Eisenbahn im Film  –  Rail Movies 
 

 

 

 

Trading Places

 

Art: Spielfilm
Produktion: USA 1983
Regie: John Landis
Farbe: Technicolor
Laufzeit: 128'
deutscher Verleihtitel: „Die Glücksritter“

 

Inhalt

Aufgrund einer sarkastischen Wette zwischen den beiden kauzigen wie geizigen Brüdern Duke – Multimillionäre aus dem Geldadel Philadelphias – wird der bislang unbescholtene junge Börsenmakler Louis Winthorpe III (Dan Aykroyd) ins finanzielle Elend gestoßen und verliert jeglichen sozialen Status, derweil der schwarze Straßenbettler Billy Ray Valentine (Eddie Murphy) dessen Platz in der High Society vollumfänglich einnimmt. Als die vermeintlichen Kontrahenten die Intrige schließlich durchschauen, raufen sich beide zusammen und schlagen mit den gleichen Mitteln zurück.

 

Eisenbahn

Gegen Ende dieser äußerst turbulenten Komödie treffen sich die Protagonisten nicht ganz zufällig im AMTRAK-Metroliner von Washington D.C. nach New York City. Für den weiteren Verlauf der Handlung ist der Umstand nicht ganz unerheblich, dass im benachbarten Bar-Wagen eine wilde Silvesterparty steigt, bei der jemand (James Belushi) im Affenkostüm herumalbert, derweil im Gepäckwagen ein echter Gorilla transportiert wird, welcher nach Afrika verschifft und dort ausgewildert werden soll.

Später spielt eine Dialogszene noch in der monumentalen Schalterhalle der 30th Street Station von Philadelphia, als sich Winthorpe und Valentine nach New York City aufmachen. Dazu benutzen die beiden den 10:31-Zug nach Boston ab Gleis 9, welcher anschließend als AMTRAK-Intercity bei Überholen eines langsam fahrenden Frachtzuges auf einem viergleisigen Abschnitt des Nordost-Korridors zu sehen ist, vorneweg eine Elektrolok der AMTRAK-Reihe AEM-7 (Achsfolge Bo’Bo’).

Fremde im Zug

Während der Ausfahrt des Zuges aus der Washingtoner Union Station lässt sich an der Spitze die Elektrolok Nº 974 ausmachen. Die Wagenreihung am Ende des Zuges lautet wie folgt, wobei alle Waggons eine Länge über Kupplung von 26 Metern und das AMTRAK-Farbschema „Phase III“ aufweisen:

  • Coach (Typ Amfleet I)

    Der Sitzwagen weist beidseits des Mittelgangs eine Doppelreihe mit Flugzeugbestuhlung auf, so dass total 84 Sitzplätze zur Verfügung stehen. Nicht ganz konform spielen die folgenden Szenen dann aber in ein Seitengang-Schlafwagen, wo sich die Protagonisten nacheinander in demselben Abteil (in Tagesstellung) einfinden, um Clarence Beeks (Paul Gleason) – ein skrupelloser Handlanger der Dukes – mittels eines eher plumpen Ablenkungsmanövers dessen Aktenkoffer mit dem „Crop Report“ abzujagen, wobei diese Sequenz in einer Studiokulisse entstanden sein dürfte.

  • Amclub (Typ Amfleet I)

    Der Clubwagen weist in der einen Hälfte 23 Coach-Sitze auf, während in der anderen 18 Clubsessel angeboten werden. Getrennt sind die beiden Sektionen durch die mittig angeordnete Snackbar. Im weiteren Verlauf kreuzen Al Franken und Tom Davies als die beiden vertrottelten Washingtoner Gepäckträger ebenfalls im Barwagen auf und lassen sich heißhungrig an einem der Speisewagentische nieder. Diese Szene dürfte in einer Kulisse gedreht worden sein, die in etwa den Buffetwagen vom Typ „Amdinette“ entspricht, welcher anstelle der Amclub-Sessel insgesamt acht Tische mit je vier Sitzplätzen aufweist.

  • Baggage (Typ Amfleet?)

    Der ominöse Gepäckwagen – womöglich ein Prototyp der Serie 1700 – am Ende des Zuges konnte bisher nicht einwandfrei identifiziert werden, zumal der Wagenkasten mit „Baggage“ beschriftet ist und eindeutig das Amcans-Design aufweist. Dies lässt auf einen versuchshalber durchgeführten Umbau schließen oder aber auf einen speziell für die Dreharbeiten modifizierten Amfleet-Waggon, mutmaßlich vom Typ „Amclub“. Denn die AMTRAK-Gepäckwagen der Serie Nº 1701 bis 1763 wurden aus Umbauten von ehemaligen Sitzwagen der Vorgänger-Bahnen (beispielsweise Penn Central etc.) gewonnen und sind regulär nur auf Langstrecken-Verbindungen im Einsatz, weshalb die entsprechenden Szenen im Film ebenfalls im Studio entstanden sein dürften.

Die Lok – Nº 974 der AMTRAK-Baureihe E60

Bei dieser Maschine handelt es um die zweitletzte in einer Serie von insgesamt 26 Elektroloks (Achsfolge Co’Co’), welche von General Electric zwischen 1974 und 1976 geliefert wurden, um die betagten GG1-Maschinen (ex-Pennsylvania Railroad) auf der mit Wechselstrom (11,5 kV/60Hz) elektrifizierten Nordost-Magistrale abzulösen. Die Lieferung erfolgte in zwei Tranchen, wobei die erste mit der Typenbezeichnung „E60CP“ die Maschinen Nº 950 sowie Nº 952 bis 957 umfasste, welche mit einer ölgefeuerten Dampfkesselheizung ausgerüstet war. Bei der zweiten Tranche (Nº 951 sowie Nº 958 bis 975), zu der auch die Maschine im Film gehört, konnte dann auf den Einbau dieses Aggregats verzichtet werden, weshalb hier die Typenbezeichnung „E60CH“ lautet.

 

Autor dieser Filmbesprechung: Manuel Gurtner
Online: 07.02.2010

 

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