Eisenbahn im Film  –  Rail Movies 
 

 

 

 

Fantômas

 

Art: Spielfilm
Produktion: Frankreich/Italien 1964
Regie: André Hunebelle
Farbe: Eastmancolor
Laufzeit: 105'
deutscher Verleih-Titel: „Fantomas“

 

Inhalt

Nachdem Fantomas seine beiden Kontrahenten Kommissar Juve (Louis de Funès) und Fandor (Jean Marais) verschleppt hat, verunfallt dessen gepanzerter Straßenkreuzer während der finalen Verfolgungsjagd durch die Polizei. Der Superschurke entert in der Folge einen vorbeifahrenden Güterzug und setzt die Lokmannschaft außer Gefecht, so dass es ihm schließlich doch noch gelingt, die Küste zu erreichen, wo ein U-Boot wartet.

 

Eisenbahn

Die Verfolgungsjagd in Richtung Küste wurde offensichtlich westlich von Paris gedreht, genauer unweit der Ortschaft La Roche-Guyon. An der Spitze des Güterzuges arbeitet mit der 140 C 343 denn auch eine SNCF-Schlepptenderlok (Tender-Beschriftung „18-8-46“) der ehemaligen ETAT vom Typ „Consolidation“ (Achsfolge 1’D), deren Schwestermaschine 140 C 344 heutzutage zum Inventar des Eisenbahnmuseums in Mulhouse gehört.

Während sich Juve und Fandor über die Wagendächer in Richtung der Lok vorkämpfen und auch bei den Aufnahmen im Führerstand ist zu sehen, dass die ursprünglich zweigleisige Strecke wahrscheinlich kurz vor den Dreharbeiten auf Einspurbetrieb zurückgebaut worden war. Obwohl suggeriert wird, dass sich der Küstenabschnitt – aufgrund der Handlung mit der unweit davon verlaufenden Bahnlinie – irgendwo in der Bretagne befinden muss, entstanden die Szenen an der Côte d’Azur, wobei in der wildromantischen Calanque d’En-Vau gedreht wurde.

 


 

Fantômas se déchaîne

 

Art: Spielfilm
Produktion: Frankreich/Italien 1965
Regie: André Hunebelle
Farbe: Eastmancolor
Laufzeit: 94'
deutscher Verleih-Titel: „Fantomas gegen Interpol“

 

Inhalt

Im mittleren Teil der utopisch-turbulenten Fantomas-Trilogie wird Professor Lefèvre während seiner Reise im Nachtzug von Paris nach Rom durch Kommissar Juve (Louis de Funès) und seine Leute beschattet. In Tat und Wahrheit fungiert jedoch Fandor (Jean Marais) als perfektes Double des Wissenschafters, um Fantomas in eine Falle zu locken.

 

Eisenbahn

Zuerst ist der Zug bei anbrechender Nacht auf einem Viadukt zu sehen, wobei es sich aufgrund der PLM-Fahrleitungsportale um eine zweigleisige Strecke unter 1500 Volt Gleichstrom irgendwo zwischen Paris und Chambéry handeln muss. Denn von dort bis zum Grenzbahnhof Modane am Fuße des 13,657 Kilometer langen Mont-Cenis-Tunnels war die so genannte Maurienne-Rampe bereits im Jahre 1930 mittels seitlicher Stromschiene von 1500 Volt Gleichstrom elektrifiziert worden.

Zum Einsatz kamen speziell für diesen Abschnitt beschaffte PLM-Baureihen, darunter die gigantischen Zugpferde der Reihe 2CC2-3400 mit der Achsfolge (2’Co)(Co2’). Mit einer Maximalleistung von 4915 PS bei einer Länge von 23,80 Metern und einem Dienstgewicht von 158,25 Tonnen gehörten die vier Maschinen vom Depot Chambéry bei ihrer Inbetriebnahme anno 1930 – zusammen mit den breitspurigen Kolossen der spanischen NORTE vom Typ 7200 mit Baujahr 1928 – zu den stärksten Elektroloks weltweit.

„Rome Express“ und CIWL-Speisewagen

Auf der Relation Paris–Rom ist der Gedanke an den berühmten „Rome Express“ naheliegend, auch wenn dessen Renomée zu Beginn der 1960er Jahre bereits arg gelitten hatte. Dafür brachte es der Expresszug mit seinen 17 Waggons bei der Abfahrt um 19.53 Uhr in der Gare de Lyon auf eine Zuglast von 799 Tonnen, weshalb in der Folge von der SNCF-Baureihe CC 7100 (Achsfolge Co’Co’) sechs Loks adaptiert wurden, um zur Entlastung der betagten PLM-Baureihen auf der Maurienne-Rampe verkehren zu können.

Eine Szene spielt denn auch im klassischen CIWL-Speisewagen, wo sich Kommissar Juve – getarnt als italienischer Militärattaché – einen Kaffee gönnt, derweil auf der schneeweißen Tasse das blaue Enblem der CIWL prangt. Daneben sitzend studiert sein Assistent scheinbar ausgiebig die Menükarte mit dem Schriftzug „Wagons-Lits“. Die Handlung verlagert sich dann – inzwischen fungiert Juve in der Verkleidung als „Chef de Brigade“ und läutet zum zweiten Durchgang – auf den Gang und in das Abteil eines Schlafwagens. Schließlich wird noch in der Totalen die imposante Fassade der Endstation „Roma Tèrmini“ gezeigt, welche erst fünfzehn Jahre zuvor (1950) eröffnet worden war.

 

Autor dieser Filmbesprechung: Manuel Gurtner
Online: 22.06.2006
Version vom 10.08.2014

 

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