Eisenbahn im Film  –  Rail Movies 
 

 

 

 

The Seven-Per-Cent Solution

 

Art: Spielfilm
Produktion: Großbritannien/USA 1976
Regie: Herbert Ross
Farbe: Technicolor
Laufzeit: 113'
deutscher Verleihtitel: „Kein Koks für Sherlock Holmes“

 

Inhalt

Mittels einer falschen Fährte sorgt der getreue Dr. Watson (Robert Duvall) dafür, dass Sherlock Holmes (Nicol Williamson) wegen seiner Kokainsucht – deren indirekte Ursache wiederum auf Holmes’ vermeintlichen Erzfeind Professor Moriarty (Laurence Olivier) zurückzuführen ist – nach Wien reist, um sich bei Sigmund Freud (Alan Arkin) einer Psychotherapie zu unterziehen. In der Folge schlittern die beiden in einen mysteriösen Kriminalfall um die entführte Lola Deveraux (Vanessa Redgrave). Das Finale bietet eine spektakuläre Verfolgungsjagd von zwei Zügen, welche quer durch die Donau-Monarchie in Richtung Konstantinopel führt.

 

Eisenbahn

Die Dreharbeiten fanden unter anderem am Originalschauplatz in Wien statt, derweil dann die in Nussdorf spielende Schluss-Episode mit dem Donaudampfer „Johann Strauss“ in der Wachau bei Dürnstein inszeniert wurde. Die mit beachtlichem Aufwand gedrehten Bahn-Sequenzen entstanden hingegen fast ausschließlich westlich von Birmingham auf der Museumsbahn Severn Valley Railway, was nur schon anhand der bekannten Victoria Bridge über den Severn River unweit von Arley ersichtlich wird. Aufgrund der rasant choreografierten Aktionen in, auf und an den Zügen können diese Passagen trotz des typisch britischen Flairs und auch hinsichtlich des fragwürdigen Betriebablaufs auf der größtenteils eingleisigen Strecke durchaus überzeugen.

Für die Dreharbeiten wurde die Schlepptenderlok 46443 (1’Ch2, Crewe Works 1950) – eine „Mogul“ ex British Railways der Ivatt-Klasse 2MT, notabene mit einem karminroten Anstrich – im Bereich der Kesselaufbauten ein wenig auf „Königlich-Ungarisch“ maskiert und die Rauchkammertür mit der fiktiven Betriebsnummer 60 116 versehen. Andererseits wurden auf der Basis von vierachsigen Güterwagen-Untergestellen zwei Oberlicht-Salonwagen mit Bühneneinstiegen aufgebaut, die zusammen mit einem zweiachsigen Niederbordwagen den Sonderzug des türkischen Paschas bildeten, wobei die Traktion von der für die Zeit um die Jahrhundertwende etwas gar modern wirkende Schlepptenderlok 45110 (2’Ch2, Vulcan Foundry 1935) – eine „Black Five“ ex London Midland and Scottish Railway der Stanier-Klasse 5MT – übernommen wurde.

Durchwegs authentisch wirkt hingegen die Bahnsteig-Szene in der Londoner Victoria Station, als Holmes und Watson den Fährbootzug der South Eastern & Chatham Railway (SECR) nach Dover entern. Als Drehort diente der Bahnhof York, wobei mit der SECR-Schlepptenderlok 737 (2’Bh2, Ashford Works 1901) die einzig noch vorhandene Maschine der Wainwright-Klasse D – ein Exponat des dortigen Nationalen Eisenbahnmuseums – zu sehen ist. Zudem wurde bei der auf historisches Rollmaterial spezialisierten Vintage Carriages Trust nebst einer Drei-Wagen-Garnitur der ehemaligen Metropolitan Railway (siehe dazu das Extra-Info Dreadnoughts – Filmstars auf vier Achsen) auch der „Chatham coach“ 3554 angemietet, ein Vierachser dritter Klasse mit Bremserabteil der Southern Railway von 1924. In ihm entstanden die im Seitengang und im Abteil spielenden Dialogszenen mit Holmes und Watson auf der Reise nach Österreich.

Nach der aufschlussreichen Episode auf dem Bahnhofplatz in Linz folgt kurioserweise eine (womöglich nicht verwendete) Aufnahme aus „Murder on the Orient Express“, welche die dazumal verwendete CIWL-Garnitur kurz vor dem Steinbogenviadukt über den Doubs zwischen Arcon und Doubs zeigt, an der Spitze die SNCF-Schlepptenderlok 230 G 353 (weitere Filme mit dieser Lok im Extra-Info „Französischer Filmstar auf zehn Rädern“).

 

Autor dieser Filmbesprechung: Manuel Gurtner
Online: 08.12.2003
Version vom 20.12.2015

 

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  • „Eisenbahn im Film – Rail Movies“, Extra-Info
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