Eisenbahn im Film  –  Rail Movies 
 

 

 

 

DB-Film (Titel unbekannt)

 

Der hier wiedergegebene Artikel über den Film entstammt der DB-Kundenzeitung „Blickpunkt DB“, Nr. 7/1992, Seite 16. Fettungen entsprechen dem Original. Hier nicht übernommen: der Text zu einem dem Artikel beigefügten Foto.

 

Europas Bahnen im Spiegel ihrer Perspektiven:

Mainzer Filmreise in die Zukunft

Wie kann man etwas zeigen, was es noch gar nicht gibt? Vor dieser Frage standen die Mainzer Filmemacher der Deutschen Bundesbahn, als sie den neuen Film über den europäischen Hochgeschwindigkeitsverkehr planten. Denn in der Drehbuchphase und beim Drehen selbst fuhr zum Beispiel noch kein fahrplanmäßiger ICE.

Also mußte filmisch eine gesamteuropäische Wirklichkeit vorweggenommen werden, die auch heute noch unvollständig ist. Mit dem „Split-Screen“ war das Stichwort für die konzeptionelle Lösung, eine raffinierte und symbolhaltige Bildteilung, gegeben. Dazu: Computer-Trick. Mit einer solchen collageartigen Technik lassen sich interessante bildliche und gedankliche Verbindungen schaffen. Da die Perspektiven des gesamteuropäischen Hochgeschwindigkeitsverkehrs aufgezeigt werden sollten, öffneten die ausländischen Bahnen den deutschen Filmemachern ihre Archive.

Danach ging es um die Organisation für die Dreharbeiten in Deutschland. Da der ICE noch im Test fuhr, war das Kamerateam darauf angewiesen, sich auf bestimmte Strecken zu beschränken. Es gab auch noch keinen Fahrplan, was bedeutete, daß von einem zum anderen Tag neu disponiert werden mußte. Das größte Problem aber bestand darin, daß die planmäßige Integration des ICE in den neuen Fahrplan bevorstand. Es herrschte eine verständliche Nervosität bei allen Verantwortlichen – aber nicht etwa wegen der Filmaufnahmen.

Auch die Darsteller waren inzwischen gefunden: Reisende im ICE, vom Baby über einen Rollstuhlfahrer, Geschäftsleute, Rucksacktouristen, Rentner, alles bunt gemischt, für den ganzen Zug – inklusive der Aufnahme im BordRestaurant.

Die Dreharbeiten begannen noch im März ’91. Gefilmt wurde im neuen ICE-Betriebswerk in Hamburg-Eidelstedt; die Innenaufnahmen im ICE entstanden auf der Strecke Hamburg–Ulm–Hamburg, die Außenaufnahmen in Kirchheim, Langenschwarz, Fulda, München; dazu Hubschrauberaufnahmen von der Strecke Kassel–Fulda und Stuttgart–Mannheim.

Nach Abschluß der Dreharbeiten wurde das gesamte Material ausgemustert [!], und es begann der Schnitt. Aufgrund der komplizierten Videotechnik, der Bildteilungen und Tricks dauerte das so seine Zeit. Im Mai fanden dann noch Außenaufnahmen bei der Polnischen Staatsbahn PKP, die über kein geeignetes Material verfügte, statt. Dort wurde auf Ausbaustrecken gefilmt. Auch hier gibt es schon einige Züge, die mit erhöhter Geschwindigkeit fahren. Dann wurde der Film fertiggestellt und durch die Deutsche Bundesbahn abgenommen.

Und seit dem 1. Oktober 1991 ist dieser Film im kostenlosen Verleih der DB. Er hat sich mittlerweile zu einem echten Renner entwickelt: Über 600 Vorführungen auf VHS-Cassetten und auf 16 mm-Filmkopien hat er bereits jetzt „auf dem Buckel“. Die Resonanz ist durchweg positiv. Viele Zuschauer wissen jetzt, was Europas Bahnen für die Zukunft planen und bauen. Der Film stößt auch „vor Ort“ auf Verständnis, also dort, wo gebaut werden soll. Und bei manchem Zuschauer hat er auch „Nachdenklichkeit“ hinterlassen. Schon das signalisiert: Europas Bahnen haben Zukunft.

Übrigens: Die Filme der Deutschen Bahnen kann man kostenlos ausleihen. Adresse: [folgt in dem Artikel; hier nicht wiedergegeben, da die Leihmöglichkeit nicht mehr besteht. Es handelt sich um eine Adresse in Mainz, daher der Titel des Artikels.]

 

Text-Erfassung für diesen Beitrag: Joachim Biemann
Online: 22.02.2001
Status: 05.07.2004
html-Status: 07.10.2009

 

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